MagBacBayern
Ein Kooperationsprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München und Universität Bayreuth mit Schulen in München und Bayreuth
Ein Kooperationsprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München und Universität Bayreuth mit Schulen in München und Bayreuth
Magnetotaktische Bakterien sind allgegenwärtige Wasserlebewesen und doch wenig erforscht. Sie gehören mutmaßlich zu den sehr alten Lebewesen - Schätzungen zufolge leben sie bereits seit 3 Milliarden Jahren auf unserem Planeten. In ihrem Inneren sind magnetische Nanopartikel aus Magnetit kettenförmig angeordnet. Da die magnetotaktischen Bakterien weder Augen noch Gehirn besitzen helfen ihnen diese sogenannten Magnetosomen sich am Erdmagnetfeld auszurichten und so ihren bevorzugten Aufenthaltsort zu finden: die oberste Schlammschicht in Gewässern.
Es gibt mehrere Arten an magnetotaktischen Bakterien, sowohl kugelförmige Kokken, als auch längliche Bazillen und gebogene Spirillen. Auch mehrere Lebewesen haben vermutlich einen "Magnetsinn" (z.B. Zugvögel, Schildkröten, Fische etc.), doch die magnetotaktischen Bakterien sind bisher die einzigen, bei welchen die zugrundeliegenden Prozesse genauer beobachtet werden konnten.
MagBacBayern soll helfen mehr über die magnetotaktischen Bakterien zu erfahren. Wo überall leben sie? Und wo können vermehrt welche Arten gefunden werden? Verändert sich die Population über's Jahr? Ziel von MagBacBayern ist es eine detaillierte Karte aller Fundorte zu erstellen.
MagBacBayern
Vaterstettener Gymnasiasten und Schüler aus Estland stellen in der Süddeutschen Zeitung ihre Teilnahme an unserem Forschungsprojekt vor.
Mikroskop, Schlamm, Stabmagnet: SchülerInnen auf der Suche nach magnetotaktischen Bakterien
SchülerInnen nehmen in Gewässern rund im ihre Schule Schlammproben und untersuchen diese dann mithilfe von Utensilien aus der Biologiesammlung (Mikroskop) und Physiksammlung (Stabmagnete). Dabei können sie verschiedenen Fragestellungen nachgehen: die ForscherInnen interessieren sich für
Bei MagBacBayern durchlaufen die SchülerInnen den kompletten Prozess eines wissenschaftlichen Projektes: von der Projektplanung, über Durchführung des Probensammelns und des Mikroskopierens im Labor samt Dokumentation bis hin zur Veröffentlichung der Forschungsdaten.
Die Schülerinnen und Schüler lernen mithilfe eines Messprotokolls strukturiert Beobachtungen zu machen und diese zu dokumentieren (in einer Tabelle, sowie Foto- und Filmaufnahmen mit z.B. einem Smartphone). Ihre Ergebnisse können die Schüler mit den Forschenden teilen, indem sie sie in die EU-Forschungsdatenbank Zenodo hochladen. Dort werden die Ergebnisse auf ihre Qualität überprüft und veröffentlicht. Dieser auch in Wissenschaft gängige Prozess bietet zudem die Möglichkeit, dass die Schüler und Schülerinnen die Autorenschaft für ihre Forschungsdaten behalten: Wird mit den Daten in Zukunft an den Universitäten gearbeitet, werden die Teilnehmer der Schulprojekte zitiert.
Falls den Schülerinnen und Schülern die Arbeit mit magnetotaktischen Bakterien gefällt, bieten wir Vorschläge für weitere kleine Forschungsprojekte mit diesen Bakterien an.
Engagierte LehrerInnen und SchülerInnen aller Jahrgangstufen.
Wir empfehlen derzeit die Teilnahme mit Schülerinnen und Schüler ab ca 12 Jahren.
Wir stellen euch auf unserer Webseite Anleitungen zur Feldarbeit sowie Laborarbeit zur Verfügung. Meldet euch gerne auch im Vorfeld mit Fragen - wir sind euer Kontakt für Rückfragen. Zusätzlich bieten wir SchülerInnengruppen aus München und Bayreuth die Möglichkeit, die Labore an den jeweiligen Universität zu besichtigen, dort magnetotaktische Bakterien unter sehr hochauflösenden Mikroskopen zu beobachten und mit den Forschenden ins Gespräch zu kommen.
Auf Anfrage können wir euch ein Leih-Magnetodrom (Mikroskop mit Helmholtzspulen) zur Verfügung stellen. Zusätzlich habt ihr auch die Möglichkeit euch im Rahmen des Projektes ein eigenes Magnetodrom zu bauen: ein File für einen 3D Drucker und die Anleitung dazu stellen wir auch zur Verfügung.
Kontaktiert Julia Kollofrath per mail oder Telefon für ein Gespräch.
Weiter unten findet ihr mehr Informationen zum Ablauf des Schulprojektes.
Magnetotaktische Bakterien können sich mithilfe sogenannter Magnetosomen im Magnetfeld orientieren. Magnetosome sind winzigste Nano-Kristalle aus Magnetit, einem eisenhaltigen Mineral, welche die magnetotaktischen Bakterien selbst hergestellen und in ihrem Inneren in Ketten aufreihen. Dies macht die Bakterien zu kleinen schwimmenden Kompassnadeln und hilft ihnen einen zusätzlichen Sinn zu nutzen, um die für sie nahrhafteste Sedimentschicht zu erreichen.
Diese im Schlamm lebenden Wasserlebewesen eigenen sich in besonderem Maße für Forschungsarbeit mit Schülern, da
Sie haben Interesse mit ihren SchülerInnen an unserem Schulprojekt teilzunehmen? Dann kontaktieren Sie Julia Kollofrath per mail oder Telefon. Sie können erste Fragen klären und erhalten das Passwort zur Cloud, auf welcher Anleitungen und Hintergrundtexte hinterlegt sind.
Ihr überlegt euch, welches Gewässer ihr beproben wollt. Die magnetotaktischen Bakterien befinden sich hauptsächlich in der oberen lockeren Schlammschicht am Grunde von flachen Gewässern. Sie können vom Gewässerrand oder auch maximal knietief im Wasser stehend mittels einer Suppenkelle und eines sauberen Einmachglases gesammelt werden.
Die Probe sollte dann mindestens über Nacht, besser mehrere Tage erschütterungsfrei stehen, damit sich der Schlamm erneut sedimentieren kann und die Bakterien ihren Weg zurück in die oberste Schlammschicht finden.
Mithilfe einer Pipette wird aus der obersten Schicht dann Schlamm abgenommen und für das Mikroskop präpariert. Für Auflichtmikroskope, wie sie meist in Biologiesammlungen vorhanden sind, wird hierbei nach der Hanging-Drop Methode verfahren (hängender Tropfen an einem Deckglas, welches über einen O-Ring oder ähnlichem auf einem Objektträger aufliegt). An der Universität beobachten wir die magnetotaktischen Bakterien mit einer Gesamtvergrößerung von 400, jedoch ist auch bereits ab einer Vergrößerung von 100 erste Eindrücke möglich.
Durch Anlegen eines Magnetfeldes können nun die magnetotaktischen Bakterien identifiziert werden. Dies kann einfach ein Stabmagnet aus der Physiksammlung sein, optimal wären Helmholtzspulen, da das angelegte Magnetfeld hier präziese gesteuert werden kann. Durch das angelegte Magnetfeld seht ihr Bakterien, welche zielgerichtet auf den Magneten zuschwimmen - oder von ihm weg. Dreht das Magnetfeld um 180 Grad und beobachtet.
Ihr habt die magnetischen Bakterien identifiziert? Dann versucht möglichst viele Fotos und Videos von den folgenden Beobachtungen zu machen und zeichnet systematisch auf:
Ihr habt diese Daten gesammt? Dann fasst euer Messprotokoll mit Fotos und Filmen und die Standortbeschreibungen und Laborbeschreibungen zusammen und ladet es auf der Forschungsdatenbank Zenodo hoch. Wie bei Forschungsarbeiten an der Universität wird euer Beitrag auf seine Qualität überprüft und dann freigegeben.
Glückwunsch, ihr habt erfolgreich an unserem Schülerprojekt teilgenommen. Falls ihr Lust auf mehr Arbeit mit magnetotaktischen Bakterien habt, haben wir noch mehr Ideen, was ihr als nächstes versuchen könnt.
Falls ihr Lust auf mehr Arbeit mit magnetotaktischen Bakterien habt, haben wir noch mehr Ideen, was ihr versuchen könnt.
Bauen
Versuchsreihen
Vergleichen
In diesem kleinen Projekt könnt ihr eurer Forschungsgruppe ein eigenes Mikroskop bauen. Dafür nutzt ihr einen 3D-Drucker, Raspberry Pi und Rasperberry Kamera. Ihr lernt Helmholtz Spulen selbst zu wickeln und verschiedene Akpekte der Elektronik kennen, um die Spulen zu steuern.
Beprobt ein Gewässer in euerer unmittelbaren Umgebung immer wieder um über ein Jahr hinweg die Population der Bakterien zu beobachten.
Vielleicht hat jemand von euch oder eure Schule einen kleinen Teich, welcher von magnetotaktischen Bakterien bewohnt wird. Oder ihr findet ein geeignetes öffentlich zugängliches Gewässer, welches ihr beobachten wollt.
Wie müsst ihr vorgehen, damit eure Populationszählungen miteinander vergleichbar werden?
Beprobt mehrere Gewässer in eurer Umgebung und findet heraus wo am meisten MTBs gefunden werden? Welche Parameter solltet ihr dafür erheben?
Beprobt mehrere Ort am Ufer eines Sees und findet heraus, wo besonders viele magnetotaktische Bakterien leben. Welche Parameter solltet ihr dafür erheben? Wie macht ihr eure Messungen miteinander vergleichbar?
Stell uns deine Idee vor! Kontaktiert uns und schickt uns eine kurze Beschreibung eures Projektes - wir geben euch wertvolle Tipps zur Umsetzung.
Beschreibt euer geplantes Projekt so genau wie möglich: