Prof. Dr. Matthias Garschagen

Inhaber des Lehrstuhls für Anthropogeographie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Beziehungen

Lehr- und Forschungseinheit Mensch-Umwelt-Beziehungen

Dekan, Fakultät für Geowissenschaften

Büroadresse:

Luisenstraße 37

Raum A 304

80333 München

Raumfinder

Sprechstunde:

Nach Vereinbarung. Zur Terminfindung bitte an das Sekretariat wenden unter: office-HER@lmu.de

Weitere Informationen zur Person

Prof. Dr. Matthias Garschagen ist Inhaber des Lehrstuhls für Humangeographie und leitet die Lehr- und Forschungseinheit für Mensch-Umwelt-Beziehungen an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Zudem ist er Honorarprofessor an der RMIT Universität in Melbourne, in der School of Global, Urban and Social Studies.

Forschung
Prof. Garschagens Forschungsschwerpunkte liegen auf Risiko, Verwundbarkeit, Anpassung und Transformation im Zusammenhang mit Naturgefahren und Klimawandel, insbesondere in Städten. In seiner Forschung untersucht er, wie Urbanisierung und andere gesellschaftliche Veränderungen künftige Trends von Risiko, Exposition und Verwundbarkeit in Bezug auf Natur- und Klimagefahren beeinflussen. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Bewertung verschiedener Anpassungsoptionen, insbesondere für Überschwemmungen, Hitzewellen und Wirbelstürme. Hierbei werden auch Fragen der Risiko-Governance behandelt, besonders im Hinblick auf die (Neu-) Verhandlung von Verantwortlichkeiten in Anpassungsprozessen an der Schnittstelle zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren. In seiner Forschung verbindet Prof. Garschagen eine globale Sichtweise mit regionaler und lokaler Expertise in Südostasien (insbesondere Vietnam, Indonesien, den Philippinen und Singapur), Südasien (insbesondere Indien), Westafrika (insbesondere Ghana und Nigeria) und Europa (insbesondere Deutschland).

Publikationen
Neben einer Reihe von Buchprojekten wurden die Forschungsergebnisse von Prof. Garschagen in weit über 80 Artikeln in hochrangigen internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht (z.B. Nature, Nature Climate Change, Nature Cities, Scientific Reports, Global Environmental Change, Environmental Research Letters, Planning Theory and Practice, Urban Climate, npj Urban Sustainability, Climate and Development). Hierzu zählen beispielsweise Artikel über eine gerechte Anpassung an den Klimawandel (in Nature), die Stärkung der Resilienz kleiner und mittelgroßer Städte (in Nature), die Regelung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten bei der Anpassung an den Klimawandel (in Nature Climate Change), den Stand der Anpassung in Küstenstädten weltweit (in Nature Cities) den Übergang von Widerstandsfähigkeit zu Transformation im Risikomanagement (in Ecology and Society), den Zusammenhang zwischen globalen Urbanisierungstrends und der Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel (in Climatic Change), die Bewertung verschiedener Risikoindizes (in Climatic Change), die Evaluierung von nationalen Anpassungsstrategien weltweit (in Climate Risk Management), die Weiterentwicklung der Modellierung des städtischen Wachstums für die Analyse der Exposition gegenüber dem Klimawandel (in Environmental Research Letters), die Wirksamkeit der dezentralen Risikominderung in Vietnam (in Habitat International) oder die Anwendbarkeit von Konzepten der städtischen Resilienz in unterschiedlichen kulturellen Kontexten (in Natural Hazards).
Eine vollständige Liste der Veröffentlichungen kann hier eingesehen werden.

Andere Aufgabengebiete
Prof. Garschagen hat als Hauptautor im Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) mitgewirkt, an dessen Sonderbericht über die Ozeane und die Kryosphäre (Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate; SROCC), dem Sechsten Sachstandsbericht der Arbeitsgruppe II (AR6 Working Group II) und dem Synthesebericht des Sechsten Berichtszyklus (Synthesis Report of the Sixth Assessment Report; SYR). Für einige Jahre war er wissenschaftlicher Leiter des Weltrisikoberichts. Zudem hat er die Ko-Leitung des Arbeitskreises für Naturgefahren und Naturrisiken in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG). Prof. Garschagen war Mitherausgeber der internationalen Fachzeitschriften Climate and Development und Urban Climate. Ebenso war er Mitglied des Editorial Board des Journal of Extreme Events. Er war PI beziehungsweise Gesamtkoordinator von weit über einem Dutzend internationaler Forschungsprojekte.

Lehre
Prof. Garschagen hat Freude daran, ein breites Spektrum an Themen der Humangeographie in seinen Lehrveranstaltungen abzudecken, sowohl in Bachelor- als auch in Master- und Lehramtsstudiengänge und in deutscher sowie englischer Sprache. Sein Portfolio umfasst Vorlesungen in Stadtgeographie, Klimarisiko und -anpassung, Raumplanung, Katastrophenvorsorge, sowie Regionalgeographie. In Seminaren deckt er thematische, theoretische und methodische Kurse ab (z.B. zu räumlichen Bewertungsinstrumenten, indikatorbasierten Bewertungen, empirischen sozialwissenschaftlichen Methoden, Statistik, Szenariotechniken oder Regionalentwicklung).

Biographie
Bevor er 2019 an die LMU kam, arbeitete Matthias Garschagen für die United Nations University am Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) in Bonn, wo er von 2014 bis 2019 eine Abteilung von etwa 20 Forscher*innen leitete, die zu Vulnerabilitätsbewertung, Risikomanagement und adaptiver Planung arbeiteten. Matthias Garschagen hat 2013 an der Universität zu Köln in Geographie promoviert. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Feldforschung in Vietnam (über 18 Monate) und einer Reihe anderer Länder, darunter Indien und Indonesien. Matthias Garschagen studierte Geographie, Wirtschaftswissenschaften und Ethnologie in Köln und Vancouver an der Simon Fraser University (2002 bis 2008). Er erhielt Stipendien von der Studienstiftung des deutschen Volkes und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).

Öffentlichkeitsarbeit
Die Arbeit von Matthias Garschagen stößt auf großes Medieninteresse, was in den letzten Jahren zu häufigen Interviews im Fernsehen (z.B. Tagesthemen, Heute journal, Tagesschau), Radio (z.B. BR IQ Wissenschaft und Forschung) und Zeitungen (z.B. Süddeutsche, ZEIT, FAZ, Spiegel, the guardian) geführt hat. Weitere Informationen zu Medienbeiträgen können Sie hier abrufen.