Québec

Dr. David Gampe und Prof. Ralf Ludwig

  1. Studierende am Stausee
  2. Straße nach Matagami
  3. Polarlichter
  4. Montréal
  5. Wald in Québec
  6. James Bay
  7. Besuch bei der Cree Nation of Chisasibi
© Dr. David Gampe
© Dr. David Gampe
© Dr. David Gampe
© Dr. David Gampe
© Dr. David Gampe
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Auf den Spuren der Energiewende in Québec

Québec hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2050 sollen erneuerbare Energien fossile Brennstoffe vollständig ersetzen – und das obwohl sich der Strombedarf der Provinz bis dahin voraussichtlich verdoppeln wird. Bereits heute wird der Bedarf von Québec fast vollständig durch Wasserkraft gedeckt. Das klingt nach einer Erfolgsgeschichte für den Klimaschutz.

Doch während der 4.600 km langen Exkursion durch Kanadas größte Provinz lernten unsere Studierenden, begleitet von Dr. David Gampe und Prof. Ralf Ludwig, aus erster Hand, dass eine erfolgreiche, gerechte und wirklich nachhaltige Energiewende alles andere als einfach ist.

Erkenntnisse von unterwegs:

  • Montreal: Bei Ouranos untersuchen Wissenschaffende, politische Entscheidungstragende und Industriepartner gemeinsam die Auswirkungen des Klimawandels - und wie wir uns an die veränderten Bedingungen anpassen können. Sie simulieren extreme Wetterereignisse, befassen sich mit Klimaindikatoren und historischen Rekonstruktionen und arbeiten an interaktive Tools, die den Interessengruppen bei der Zukunftsplanung helfen.
  • Chicoutimi: In der Aluminiumhütte von Alma haben wir gesehen, wie Wasserkraft eine der größten Industrien Québecs antreibt und die Provinz zu einem der nachhaltigsten Aluminiumproduzenten der Welt macht.
  • James Bay & La Grande Wasserkraftwerke: Hier treffen die Versprechen der grünen Energie auf die gelebte Realität: Der 142 Meter hohe Robert-Bourassa-Damm staut einen künstlichen Binnensee. Insgesamt liefern die Wasserkraftwerke entlang der Seen und dem Fluss etwa die Hälfte des Stroms von Québec.
  • Für die Cree-Nation von Chisasibi bedeuteten diese Projekte allerdings: überflutete Kulturstätten und Jagdgründe. Sie mussten ihre Häuser auf Fort George Island verlegen und zogen stattdessen an das Flussufer.

Am Ende der Exkursion stellten wir unseren Schülern eine (auf den ersten Blick) einfache Frage: Würdet ihr einen weiteren Fluss für Wasserkraft umleiten, wenn dies die Stilllegung eines Kohlekraftwerks bedeuten würde? Intuitiv würde man sich für die erneuerbare Energiequelle entscheiden. Aber nachdem die sie die Vor- und Nachteile aus erster Hand erlebt hatten, waren unsere Studierenden kritisch: Bei der Energiewende in Québec geht es nicht nur um den Ersatz fossiler Brennstoffe, sondern um die Frage, wie Technologie, Ökologie und soziale Gerechtigkeit in Einklang gebracht werden können.