Arbeitsgruppe Geomorphologie

Jüngste Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Quantifizierung von Landformungsprozessen, den damit verbundenen Landformen und Substraten durch den Einsatz verschiedener Methoden im Feld und im Labor. Die Hauptziele sind die Identifizierung dieser grundlegenden Komponenten (Prozess, Form, Substrat) und das Wissen über ihre Wechselwirkungen während der Entstehung der Erdoberfläche, die im Wesentlichen von Geologie und Klima abhängen. Die ausgewerteten Daten liefern den grundlegenden Input für verwandte Forschungsaktivitäten in der angewandten Naturgefahrenforschung und im Georisikomanagement, um den offensichtlichen Einflüssen des globalen Wandels zu begegnen. Die Zunahme und Häufigkeit von Massenbewegungen (z.B. Muren, Schuttströme) aufgrund klimatischer Veränderungen beeinträchtigen vor allem die menschlichen Aktivitäten in ländlichen und urbanen Gebieten (z.B. Tien Shan, Pamir, Alpen). Klimaschwankungen wirken sich auch auf die Verwitterungsprozesse in Karstgebieten aus; infolgedessen müssen die Wasser- und Landnutzungsmuster angepasst werden.

Darüber hinaus konzentriert sich die geomorphologische Forschung auf atmosphärische Einflüsse. Die Ergebnisse zeigen deutliche Auswirkungen der rezenten Staubeinträge aus der Sahara auf die Entwicklung der Vegetation und der Bodentypen in den Hochgebirgszonen der Alpen.

Da Gebirgssysteme im Allgemeinen die Vielfalt der Geomorphodynamik in Wechselwirkung mit menschlichen Aktivitäten bieten und gleichzeitig damit konfrontiert sind, wird die Forschung nun auf die Kilimanjaro-Region (Tansania) ausgeweitet. Dort führen klimatische und hydrologische Veränderungen u.a. zu Erosionsprozessen, die eine Landdegradation einleiten. Daher müssen Fragen zu nachhaltigen Landnutzungsstrategien unter Einbeziehung der traditionellen Landwirtschaft beantwortet werden, um eine stabile Landwirtschaft in diesem herausragenden ostafrikanischen Ökosystem zu erhalten.