Ortszentrierte regionale Wirtschaftspolitik
Das Übertragen erfolgreicher Regionalpolitik auf andere Regionen bringt oft nicht die erwünschten Ergebnisse. Wie lassen sich politische Konzepte im Sinne von place-based policies in lokale institutionelle Kontexte übersetzen? Diese mit der OECD durchgeführte Studie in der britischen Region Coventry und Warwickshire analysiert den institutionellen Kontext und zeigt, dass soziale Muster der Kurzfristigkeit, begrenzten Sozialkapitals und eine erst entstehende Beziehungsinfrastruktur die industrielle Diversifizierung hemmen. Der Fall zeigt die Herausforderung, ortsbezogene Strategien zu entwickeln, angesichts einer sich stetig wandelnden regionalen Governance und einer neuen nationalen Industriestrategie. Die Studie empfiehlt ein beziehungs- statt akteurszentriertes Politikverständnis, das netzwerkübergreifende Verbindungen unterstützt und gegenseitigen Wissensaustausch, Innovation und Unternehmertum fördert.
Kreative Ökonomie in der Rhein-Neckar-Region
Als Kreative Ökonomie bezeichnen wir die kreativen, schöpferischen und innovativen Aspekte des wirtschaftlichen Geschehens. Kreative Ökonomie ist Gegenstand unterschiedlicher Perspektiven. Einerseits weisen wirtschaftliches und Beschäftigungswachstum auf die Eigenständigkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft hin, andererseits dienen ihre schöpferischen Dienstleistungen als Motor für Innovation und Wachstum auch in den übrigen Wirtschaftszweigen. Unsere Studien bewerten die regionalwirtschaftlichen Potenziale der Kreativen Ökonomie ebenso wie ihre lokalen Herausforderungen, z.B. das Clubsterben am Beisipel der Rhein-Neckar-Region.
Kompetenzentwicklung in Heilbronn-Franken
Das wirtschaftliche Wachstum der Region Heilbronn-Franken war in den letzten 15 Jahren im Bundesvergleich überdurchschnittlich. Im Vergleich Süddeutschlands hat die Region seit dem Jahr 2000 den zweitstärksten Zuwachs an Bruttowertschöpfung verzeichnet und ist dadurch heute die viert größte aller Raumordnungsregionen in Süddeutschland. Trotz der hervorragenden früheren Entwicklung beauftragte die Pakt Zukunft Heilbronn-Franken gGmbH dieses Forschungsprojekt zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher Konzepte und, um Handlungsfelder für eine kompetenzbasierte zukunftsorientierte Regionalentwicklung aufzuzeigen. Die Ergebnisse weisen auf zahlreiche Herausforderungen hin, u.a. die ländliche Lage zwischen den süddeutschen Metropolen, demographischer Wandel sowie den strukturellen Wandel von der Industrie in qualifizierte Dienstleistungen und neue Technologien. Die Studie zeigt zahlreiche Pfade auf zur Förderung strategischer Sektoren, humankapitalintensiver Berufe und zur Vernetzung des lokalen Produktionssystems.
Dienstleistungsstandort Bayern
Diese Studie erfolgte im Auftrag des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags unter Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und Federführung der IHK München und Oberbayern. Ziel war es, die Situation der Dienstleistungswirtschaft sowie die zukünftigen Trends und Herausforderungen für die Dienstleistungen in Bayern zu bewerten. Angesichts unterschiedlicher geographischer Anforderungen und Dynamiken der heterogenen Dienstleistungszweige haben wir eine neue Systematik zur Abgrenzung und Typisierung von Branchen entwickelt (Glückler, Hammer 2011), um regionale Potenziale und Förderansätze für die Regionen Bayerns zu identifizieren.