Julia Pongratz über Landnutzung als Klimaschutzmaßnahme in Bonn
22.01.2025
Bei der Bonner Geographischen Gesellschaft sprach die Klimaforscherin über die Klimawirkung von Landnutzung – und ihr Potenzial für aktiven Klimaschutz.
22.01.2025
Bei der Bonner Geographischen Gesellschaft sprach die Klimaforscherin über die Klimawirkung von Landnutzung – und ihr Potenzial für aktiven Klimaschutz.
Im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrags der Bonner Geographischen Gesellschaft sprach Prof. Julia Pongratz, Inhaberin des Lehrstuhls für Physische Geographie und Landnutzungssysteme an der LMU München, über die Rolle der Landnutzung im Erdsystem und ihr Potenzial für den Klimaschutz.
Unter dem Titel „Landnutzung – von unbeabsichtigten Klimawirkungen zum gezielten Klimaschutzinstrument“ nahm Pongratz das Publikum mit auf eine Reise durch 10.000 Jahre Menschheitsgeschichte – von den frühen Einflüssen auf die Landschaft bis zur heutigen gezielten Nutzung von Landflächen zur Minderung des Klimawandels.
Heute werden rund 75 % der eisfreien Landoberfläche land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Dabei können Landnutzungsänderungen – je nach Region und Maßnahme – sowohl wärmende als auch kühlende Effekte auf das Klima haben. Pongratz betonte, dass diese klimatischen Auswirkungen nicht länger als unbeabsichtigte Nebeneffekte betrachtet werden sollten, sondern bewusst gestaltet werden können, um zum Erreichen der Klimaziele, insbesondere des 2-Grad-Ziels, beizutragen.
Ein zentrales Thema ihres Vortrags war auch die Rolle der Landnutzung bei der CO₂-Entnahme: Derzeit erfolgt der gesamte Beitrag zur CO₂-Entnahme ausschließlich über Landnutzungsänderungen. Der Vortrag beleuchtete sowohl das Potenzial als auch die Risiken verschiedener Strategien – immer mit Blick auf ihre Auswirkungen auf das lokale und globale Klima.
Im Abendvortrag "Landnutzung - von unbeabsichtigten Klimawirkungen zum Einsatz als Klimaschutzmaßnahme” ging es im Schnelldurchlauf durch die 10.000-jährige Geschichte der Nutzung des Landes durch den Menschen, wie wir den massiven Einfluss daraus auf das Klimasystem beginnen zu begreifen - und ihn gezielt als Klimaschutzmaßnahme einsetzen möchten.
Drei Viertel der eisfreien Landfläche werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Je nach Art der Landnutzungsänderung und Region kann der Gesamteffekt ein erwärmender oder abkühlender Beitrag zum Klimawandel sein. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da wir die klimatischen Folgen von Landnutzungsänderungen nicht mehr als unvermeidliche Nebeneffekte betrachten, sondern sie gezielt nutzen, um den Klimawandel abzuschwächen. Insbesondere zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels spielt die Landnutzung eine wichtige Rolle. Derzeit findet alle CO2-Entnahme durch Landnutzungsänderung statt. Dieser Vortrag veranschaulichte die verschiedenen Rollen der Landnutzung, wenn die verschiedenen Effekte auf lokales und globales Klima gleichzeitig betrachtet werden, und beleuchtete Potential und Risiken von Landnutzung zur Abschwächung des Klimawandels.