Große Exkursion: Eindrücke aus Teneriffa & La Gomera
24.04.2025
Vulkane, Landwirtschaft und Tertiärflora: Die Exkursion bot spannende Einblicke in die physische Geographie.
24.04.2025
Vulkane, Landwirtschaft und Tertiärflora: Die Exkursion bot spannende Einblicke in die physische Geographie.
Von Eléonore Otto
Die geographische Exkursion auf Teneriffa und La Gomera unter der Leitung von Dr. Christoph Jörges und Dr. Thomas Mayer ermöglichte eine fundierte Auseinandersetzung mit physisch-geographischen Prozessen und deren Wechselwirkungen mit anthropogenen Einflüssen auf den Kanarischen Inseln. Im Fokus standen die Themen Vulkanismus, Geologie, Vegetations- und Klimazonen, die anhand ausgewählter Standorte und durch interdisziplinäre Methoden untersucht wurden. Die ausgewählten Inseln boten durch ihre Entstehungs-geschichte und die Expositions- und Höhenlagen bedingten Mikroklimate einen idealen Raum für vielseitige Verknüpfungen von geographischer Theorie und Praxis.
Physisch-geographische Schwerpunkte
Ein zentraler Bestandteil der Exkursion war die Untersuchung vulkanischer Prozesse. Besonders anschaulich war dies im Teide-Nationalpark auf Teneriffa, einem UNESCO-Weltnaturerbe. Die Studierenden analysierten dort pyroklastische Ablagerungen, Lavaströme und die geomorphologische Entwicklung der Caldera Las Cañadas. Ergänzend dazu bot das Besucherzentrum „El Portillo“ eine Vertiefung in die tektonischen und magmatischen Prozesse der Inselbildung.
Die Vegetationszonen der Kanaren wurden exemplarisch im Anaga Gebirge Teneriffas und im Lorbeerwald des Garajonay-Nationalparks auf La Gomera untersucht. Dieser märchenhafte Nebelwald ist ein Relikt der Tertiärflora und zeichnet sich durch seine hohe Biodiversität sowie seine Anpassung an das feuchte Mikroklima aus. Ein Ranger des Nationalparks erläuterte die geschichtliche, ökologische und wirtschaftliche Bedeutung dieses Ökosystems sowie die Herausforderungen durch Tourismus und Klimawandel.
Anthropogene Einflüsse und nachhaltige Nutzung
Im Hinblick auf die Nutzung der Kanarischen Inseln standen der Tourismus und die Landwirtschaft im Fokus der Exkursion. Die Wechselwirkungen zwischen Geologie und Agrarwirtschaft wurden auf einem Weingut in El Sauzal thematisiert. Hier wurde der Einfluss von vulkanischen Böden und Höhenlagen auf den Weinanbau thematisiert. Auf einer Bananenplantage in Teneriffas Süden erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Bewässerungstechniken und ökonomischen Rahmenbedingungen des Bananenanbaus unter semi-ariden Bedingungen.
Methodische Ansätze und studentische Beiträge
Die Exkursion zeichnete sich mitunter durch Expertenvorträge und eine aktive Einbindung der Studierenden aus.
Experteneinblicke: Weinanbau, Pflege und Managements eines Nationalparks, Bananenanbau, Sternbeobachtung
Praktische Geologie: Die Anwendung geologischer Feldmethoden wie zum Beispiel der Einsatz eines Geologenhammers ermöglichte eine vertiefte Auseinandersetzung mit vulkanischen Prozessen.
Selbstständige Recherche: Anpassungsstrategien der Vegetation (endemische Arten im Drago Park), Vulkanismus (El Protillo, Teide), Gesteinsanalysen (Phonlytfund) etc.
Fazit
Die Exkursion bot eine umfassende geographische Analyse der Kanarischen Inseln. Durch die Kombination von Fachvorträgen, praktischen Übungen und eigenständigen Forschungsaufträgen konnten die Teilnehmenden nicht nur ihr Fachwissen vertiefen, sondern auch methodische Kompetenzen in der Feldforschung weiterentwickeln.