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Die Nexusgruppe stellt sich vor: Mariangela Varela

07.05.2025

In dieser Serie stellen sich die Teammitglieder unserer Nexus-Forschungsgruppe in drei Fragen vor. Heute: Mariangela Varela.

Mariangela Varela

© Mariangela Varela

Mariangela hat Physik im Bachelor an der University of Glasgow studiert. Danach kam sie für ihren Master in Physik nach München und spezialisierte sich auf Umweltthemen. Sie wechselte für ihre Promotion an das Department für Geographie an der LMU und forscht derzeit mithilfe des Modells LPJmL zu Schneedürren.

Welche Person aus der Forschung inspiriert Dich?

Ich werde das etwas allgemeiner beantworten: Für mich ist eine inspirierende Person aus der Forschung – besonders im Bereich der Umweltforschung – eine Person die lebt was sie auch vertritt. Unsere Arbeit dreht sich darum, zu verstehen, wie Menschen innerhalb der planetaren Grenzen leben können, und auch wenn es keinen perfekten Weg dafür gibt und jede*r gewisse Einschränkungen hat, inspirieren mich diejenigen, die es versuchen. Ich kann mich damit auch persönlich identifizieren: Ich komme ursprünglich aus Panama, muss also manchmal nach Hause fliegen – aber ich versuche, bewusste Entscheidungen im Rahmen meiner Möglichkeiten zu treffen: kein Fleisch essen, Fahrrad fahren, Flüge vermeiden, wenn möglich, usw. Deshalb inspiriert es mich, wenn ich sehe, dass Forschende kleine, aber bedeutungsvolle Veränderungen im eigenen Leben umsetzen. Ich finde, das zeigt ein echtes Engagement für Veränderung – und genau das hat mich ja auch ursprünglich für dieses Forschungsfeld begeistert! Und: Wenn wir schon wissen, wie wir uns am besten nachhaltig verhalten können, warum sie dann nicht in unser tägliches Leben zu integrieren?

Wie würdest du einem zehnjährigen Kind deine Forschung erklären?

Klimawandel bedeutet, dass die Temperaturen steigen. Es wird wärmer. Und das beeinflusst viele verschiedene Dinge – zum Beispiel, wie viel Schnee fällt und wo er fällt. Viele Pflanzen und Bäume sind auf das Wasser angewiesen, das im Frühling durch den schmelzenden Schnee entsteht. Sie brauchen dieses Wasser, um wachsen zu können. Aber jetzt, durch die veränderten Schneemuster, werden viele Ökosysteme nicht mehr das gewohnte Schmelzwasser im Frühling bekommen. Wir wollen verstehen, welche Gegenden auf das Schmelzwasser angewiesen sind – und wie stark sie von diesen Veränderungen betroffen wären. Wir könnten uns auch fragen: Könnten diese neuen Schneemuster auch irgendwo Vorteile bringen? Vielleicht profitieren manche Regionen ja davon, dass dort weniger Schnee fällt!

Was begeistert dich am meisten an deiner Forschung?

Wir versuchen zu verstehen, wie sich Schneedürren auf die Produktivität von Ökosystemen auswirken. Was ich daran besonders spannend finde, ist es, die zugrunde liegenden Wechselwirkungen zu entdecken. Unsere Variablen sind eigentlich ganz einfach: Niederschlag, Schnee, Pflanzenproduktivität. Aber die Wechselwirkungen zwischen diesen Variablen sind ziemlich komplex – es gibt so viele Faktoren, die wir berücksichtigen müssen, um überhaupt ein Signal zwischen dem ganzen „Rauschen“ zu erkennen. Schon eine winzige Sache kann ganz viel beeinflussen. Das ist eine große Herausforderung – aber genau das ist entscheidend, um das Erdsystem besser zu verstehen. Und das wiederum ist wichtig, um zu lernen, wie wir nachhaltig mit der Natur leben und unsere Ressourcen besser managen können. Im Grunde ist dieses Wissen elementar wichtig, um als Gesellschaft nachhaltiger zu werden.