Der Wanderzirkus ist ein offenes Format, durch das sich Menschen vernetzen, die
Nachhaltigkeit und Demokratie konstruktiv und konsequent lehren und lernen – an Schulen, Hochschulen und auch außerhalb. 'el mundo' nimmt daran teil und bringt vielfältige BNE-Expertise ein.
"Der Wanderzirkus öffnet sein Zelt sperrangelweit und lädt ein, nie Gesehenes und Unerhörtes zu erleben, um gemeinsam zu einer Demokratisierung und sozial-ökologischen Transformation der Bildung beizutragen."
Koordiniert von der TU Berlin und gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, gastiert der Wanderzirkus 2024/25 an fünf Stationen in Jena, Essen, Göttingen, Fulda und Berlin. Mit jeder Station wächst die Zahl der Teilnehmenden, darunter Dozierende und Studierende verschiedenster Fachdisziplinen, Mitarbeitende der Hochschulverwaltung sowie Gäste aus dem globalen Süden.
Vom el mundo Team hat Lea Antony an der zweiten Station in Essen (12.-14. Juni 2024) und an der dritten Station in Göttingen (28.-30. Oktober 2024) teilgenommen und koordinierend im Spannungsfeld lernen x lehren mitgewirkt.
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"Gemeinsam erkunden wir Veranstaltungsformate und Lehr-Lernmethoden für den Themenbereich Nachhaltigkeit und Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Was spricht die jeweilige Zielgruppe an, sensibilisiert und motiviert zum Transfer? Welche Rollen nehmen Lernende und Lehrende dabei ein? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen, Lehrangebote an den verschiedenen Bildungsstandorten weiter auszubauen?"
"Wofür steht das “x” zwischen Individuen und Institutionen, wenn es um Nachhaltigkeit und Demokratie geht, wenn es um Lehren und Lernen geht? Steht das “x” für fordern, fördern oder herausfordern, steht es für unterstützen oder behindern, steht es für Teil und Ganzes …? Fallen die Antworten je nach Individuum und Institution verschieden aus? Welche Rolle haben speziell die Hochschulen in der Gesellschaft, und wie können/sollen/müssen/dürfen/wollen ihre individuellen Mitglieder sich dazu verhalten? Welche Konzepte zur kritisch-konstruktiv-konsequenten Zusammenarbeit zwischen Individiuen und Institutionen gibt es?"
"We will delve into the nexus of sustainability, examining ecological-distributive conflicts through the lens of Political Ecology. Within this framework, we address the tension between process and product. In a world marked by economic and demographic expansion, we inquire into who reaps benefits and who bears the burdens of escalating resource consumption. Through concrete examples, we illuminate diverse valuation languages inherent in these conflicts, spanning from monetary claims to considerations of ecological, ritual, or heritage significance. Central to our exploration is the question of power: who holds the authority to determine the relevance of valuation languages in these contexts? This inquiry prompts profound reflection on the dynamic interplay between sustainability, power dynamics, and the dichotomy of process versus product."
"Wo steht Nachhaltigkeit zwischen Global und Lokal? Wir denken an die Probleme und die Ziele der Nachhaltigkeit als etwas Globales, aber eine nachhaltige Bildung kann immer nur lokal sein, auch wenn wir globale Anweisungen dafür haben. Der Bildungsprozess passiert nur in einem Ort, in einem Moment, mit jemandem."
"Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, können oder müssen Angst machen. Das wird uns durch die Rhetorik in Berichterstattung und in Diskussionen suggeriert. Angst aber lähmt und macht handlungsunfähig – und das ist das Gegenteil von dem, was wir mit Blick auf die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsaufgaben gebrauchen können. Freude, Spaß und Humor sind wichtige Antriebsfedern für ein erfolgreiches Handeln, sie sind die Wegbereiter für die magischen Momente im Flow und die Vorreiter des Empowerment. Doch wie machen die Clowns das nur, ohne auf dem Weg den Ernst der Lage zu übersehen?"
"Wann ist Bildung radikal, wann scheint sie nur so zu sein – und ist letzten Endes eher banal? Kann banale Bildung tatsächlich Veränderungen bewirken? Was hindert uns daran, eine radikale Bildung zu verfolgen? In diesem Kontext packen wir diese Fragen an der Wurzel an und arbeiten an einem Bildungsverständnis, das über die bloße Absicht hinausgeht. Es beruht auf Inklusion, Fürsorge, anhaltender Neugier und einem achtsamen Hinterfragen, um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen."
Impressionen der 2. Station in Essen
"Unter Anleitung und Moderation von Lea haben wir dann ein ‚Philosophisches Gespräch‘ durchgespielt. Philosophiert haben wir über die Frage ‚Was ist eine lebenswerte Welt?‘. Über persönliche Ansichten und Meinungen sind wir schnell zu gemeinsamen nachhaltigkeitsbezogenen Aspekten und Kriterien gekommen, die für uns die Welt lebenswerter macht bzw. machen würde. Unter dem Eindruck dieser Erfahrung haben wir über BNE-spezifische Potenziale des ‚Philosophischen Gesprächs‘ reflektiert." (zitiert aus dem Abschlussbericht)
Am Nachmittag findet eine Führung im "Forum Wissen" statt – ein besonderer Ort der Begegnung in Göttingen: Wie entsteht Wissen? Was ist wissenschaftliches Arbeiten? Wie werden Wissensbestände gesammelt, systematisiert, geteilt, diskutiert?