Die BNE-BOX

Bildung lässt Hoffnung wachsen und gibt den Mutigen eine Chance. Immer mehr Menschen erkennen: Klima­­wandel, Ressourc­en­knappheit, Arten­­sterben – die Welt verändert sich durch unser Handeln: nachhaltig. Doch wodurch entsteht Nach­h­altigkeit in Bildungs­­prozessen? Und wie unterrichte ich Nach­­haltigkeit?

Die BNE-BOX ist online! Das Projekt hat zum Ziel, BNE im Schulkontext zu erleichtern, indem es eine Sammlung konkreter Unterrichtseinheiten bereitstellt. Es richtet sich vor allem an unterrichtende Lehrkräfte.

BNE-BOX – Bildung für nachhaltige Entwicklung

Hände halten jungen Spross

© Pexels auf Pixabay

Fachdidaktisch konzipierte Lehr-Lernmaterialien für diskursiv gestalteten Unterricht in allen Fächern

In der BNE-BOX sind Materialien enthalten, mit denen BNE im Fach­­unterricht diskursiv gestaltet werden kann. Die didaktischen Brücken­­schläge zwischen den verschiedenen Fächern, die keineswegs trivial sind, werden heraus­gestellt und als Vorschläge mit Methoden­­mustern verknüpft. Die BNE-BOX zeigt Wege, Impulse und Anregungen für Ihren konkreten Fach­­unterricht und unterstützt Ihre agilen Gestaltungs­­kompetenzen. Gleich­zeitig integrieren die Unterrichts­­ein­heiten und Methoden­­muster der BNE-BOX in unterschied­­licher Aus­prägung die 17 globalen Nach­haltig­keits­­ziele (SDGs), die die Vereinten Nationen in ihrer Agenda 2030 formuliert haben.

Ergänzt wird dieser Zugang mittels der BNE-BOX Plus um Blicke in reale Klassen­­zimmer, die bereits durch­geführten BNE-Unterricht dokumentieren. Im Rahmen der Aus- und Weiter­­bildung können die entsprechenden Unterrichts­­filme (eingebunden in ein digitales Video­portal) analysiert und reflektiert werden. Dabei sind die unterricht­­lichen BNE-Kompetenzen Lehrender (und auch Lernender) zu betrachten.

Bildung für nachhaltige Entwicklung zielt auf eine umfassende und ganzheitliche Auseinandersetzung des Menschen mit der Welt. Die sich ständig verändernden Verhältnisse zwischen Mensch, Natur und Umwelt unterliegen seit den 1950er Jahren einem enormen Beschleunigungsprozess, der erhebliche ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Konsequenzen nach sich zieht. Die hier gesammelten Unterrichtsmaterialien lenken den Blick auf die Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Umwelt und regen ein vertieftes Nachdenken an. Es gehört zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, eine Transformation des Mensch-Natur-Verhältnisses so zu gestalten, dass sowohl die ökologischen Krisen der Zeit als auch globale Ungerechtigkeit eingedämmt werden. Es geht damit vor allem um die Chancen zukunftsfähiger Weiterentwicklungsmöglichkeiten durch die kritische Reflexion der Spuren in der Vergangenheit.

Hier finden Sie die Unterrichtsideen.

Die Methodenmuster versuchen, zwei Aspekten gerecht zu werden: Zum einen bieten sie eine formale Vorlage, die methodisch einen diskursiven Ansatz im Fokus hat. In den Unterrichts­einheiten finden sich nämlich immer auch Beispiele dafür, wie wir dieses Methoden­muster mit Inhalt gefüllt haben. Zum anderen laden die Methoden­muster dazu ein, das formale Gerüst in anderen Fach­kontexten weiter­zu­entwickeln und neu zu gestalten.

Gefällt Ihnen eine Unterrichtsmethode, aber Sie möchten den Inhalt verändern? Dann können Sie sich unter dem Reiter "Methodenmuster" alle Details zur Methode holen, um die Unterrichtseinheit mit Ihren selbstgewählten Materialien zu vervollständigen.

Blick ins Klassenzimmer

Der Einsatz von Unterrichtsaufzeichnungen in hochschuldidaktischen Lehrformaten leistet einen unmittelbaren Beitrag zur Professionalisierung und dient der Verbesserung der Qualität des Praxisbezugs in der Lehrpersonenbildung. Denn Videos sind wichtige Impulse für die (Selbst-)Reflexion. Sie eröffnen die Möglichkeit, den Schritt vom Wissen zum Handeln weiterzudenken (Anselm/Werani 2017). Neben den theoretischen Ausarbeitungen ermöglichen digitale Unterrichtsaufzeichnungen zusammen mit deren Transkripten eine integrative Herangehensweise. Hierzu ist der Blick ins Klassenzimmer zentral. Damit lassen sich die Herausforderungen einer moralisierenden Unterrichtskultur bearbeiten und vor allem die BNE-Kompetenzen Lehrender fördern.

Forschende Überlegungen dazu finden derzeit im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts BNE-BOXplus im Verbund ViFoNet (Videobasierte Fortbildungsmodule zum digital gestützten Unterrichten) statt.

Mit BNE wird ein hoher Anspruch verbunden. So postulierte etwa die UN als Vision für die Weltdekade (2004–2015), BNE solle „allen Menschen Bildungschancen […] eröffnen, die es ermöglichen, sich Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft […] erforderlich sind“ (DUK 2011, 7). Dementsprechend verfolgen die Materialien in der BNE-BOX das Ziel, Kinder und Jugendliche dazu zu befähigen, ihre eigene Entwicklung – und damit verbunden auch die gesellschaftliche und globale Entwicklung – zukunftsfähig zu gestalten. Ihnen soll dadurch die Möglichkeit an die Hand gegeben werden, sich die Werte, Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen, die für eine zukunftsfähige Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung notwendig sind (vgl. ebd.).

Die BNE-BOX fördert daher ein aus den Fachdidaktiken integrativ gedachtes Nachhaltigkeitswissen über die globalen ökologischen, soziokulturellen und ökonomischen Zusammenhänge und die diversen Problemlagen, die ein Handeln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erforderlich machen. Dieses Wissen ist geknüpft an ein Verständnis über die sich gegenseitig bedingenden Zusammenhänge von globalen, regionalen und lokalen Strukturen und Prozessen (vgl. Hoiß 2019, 34).

Die Materialien der BNE-BOX haben primär den Erwerb sogenannter Gestaltungskompetenzen im Blick. Der Begriff der Gestaltungskompetenzen wurde in den 2000er-Jahren maßgeblich von dem Erziehungswissenschaftler Gerhard de Haan geprägt, um die Facetten einer umfassend gedachten BNE für Lehrende wie Lernende einerseits zu systematisieren und diese andererseits operationalisierbar zu machen. Ziel ist es also dabei zu helfen, einen Überblick über die Ansprüche einer BNE zu gewinnen und zugleich die intentionale und durchdachte Umsetzbarkeit in unterschiedlichsten Lernumgebungen zu ermöglichen.

Konkret hat der Erwerb von Gestaltungskompetenzen zwei Aspekte: Zum einen geht es darum zu wissen, wie Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene nachhaltige Entwicklungsprozesse voranbringen und woran sie nicht oder weniger nachhaltige Entwicklungsprozesse erkennen können. Zum anderen werden Menschen dazu angeleitet bzw. angeregt, Werte und Fähigkeiten zu erwerben und zu reflektieren, die sie zu nachhaltigem Handeln motivieren und die es ihnen erlauben, selbstständig und mit anderen für nachhaltige Entwicklung aktiv und wirksam zu werden (vgl. DUK 2011). Gleichzeitig integrieren die Unterrichtseinheiten und Methodenmuster der BNE-BOX in unterschiedlicher Ausprägung die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die die Vereinten Nationen in ihrer Agenda 2030 formuliert haben.

Ausgehend von den BNE-Gestaltungskompetenzen in der Kategorisierung von Gerhard de Haan (2008) wurden für die Umsetzung in den Materialien zunächst Kompetenzen für die Lernenden-Seite in den Bereichen Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz formuliert. Dabei geht es nicht darum, dass jede Unterrichtseinheit all diese Aspekte abdecken soll. Vielmehr dienen sie als Orientierung für unterrichtliches Handeln mit besonderem Blick auf BNE: Die Lernenden-Kompetenzen wurden in der BNE-BOX erweitert durch die Lehrenden-Kompetenzen, die einen diskursiven und wertreflexiven BNE-Unterricht möglich machen. Die folgenden Grafiken bieten einen Überblick zu den BNE-Kompetenzen für Lernende und Lehrende.

Besuchen Sie es jederzeit unter www.bne-box.de.

Die BNE-BOX ist ein Kooperationsprojekt mit der Forschungsstelle Werteerziehung und Lehrerbildung.