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Neue Veröffentlichung: Rethinking the Water-Energy-Food Nexus

13.02.2025

Lucca et al. (2025): Integrating “nature” in the water-energy-food Nexus: Current perspectives and future directions. In: Science of The Total Environment

Der 𝗪𝗮𝘁𝗲𝗿-𝗘𝗻𝗲𝗿𝗴𝘆-𝗙𝗼𝗼𝗱 (𝗪𝗘𝗙) 𝗡𝗲𝘅𝘂𝘀 ist ein weit verbreitetes Framework, um Verständnis für das Zusammenspiel dieser Sektoren zu schaffen. Allerdings lassen etliche Arbeiten den wesentlichen Faktor Natur außer Acht. Ohne ein funktionierendes Ökosystem gibt es kein sauberes Wasser, keinen fruchtbaren Boden und keine nachhaltigen Energieressourcen.

In ihrem neuen Artikel argumentieren Enrico Lucca et al., in Zusammenarbeit mit Prof. Marianela Fader: Natur ist nicht nur eine Hintergrundvariable im WEF Nexus. Vielmehr nimmt sie eine aktive Rolle im Erhalt und der Regulierung dieser Systeme ein - und wird ihrerseits von ihnen beeinflusst. Sie muss deshalb fest in das Nexus-Denken integriert werden.

In dem, in Science of the Total Environment (STOTEN) veröffentlichen Artikel stellen die Forschenden fest: Zwar integrieren viele Wissenschaffende Natur in ihre Arbeit, allerdings nähern sie sich dem Konzept auf unterschiedliche Weise:

  • Natur als vierte Nexus-Komponente: Ökosysteme werden als eigenständiger Sektor mit spezifischen Trade-Offs und Synergien betrachtet (WEFE-Nexus).
  • Natur als Fundament: Alle WEF-Prozesse werden als abhängig vom Ökosystem und dessen Leistungen angesehen.
  • Sozio-Ökologischer Ansatz: Der WEF-Nexus wird in einem umfassenden sozialen und ökologischen System betrachtet, in welchem Feedback-Loops sowohl Nachhaltigkeit als auch Risiken beeinflussen.

Vorschlag der Autor*innen: Ein Hybrider Ansatz

Die Forschenden schlagen ein hybrides Modell vor, welches Ökosysteme sowohl als eindeutige Komponente als auch als Grundlage des WEF-Nexus anerkennt und sie zusätzlich als in ein breiteres sozio-ökologisches System eingebettet betrachtet. Dieser holistische Ansatz reduziert Fragmentierung, erlaubt eine vielschichtige Analyse und korrespondiert mit Frameworks wie "One Health". Der Ansatz ist zwar adaptiv, erfordert für eine effektive Umsetzung aber interdisziplinäre Zusammenarbeit und politische Kohärenz.

Der Artikel ist das Ergebnis einer zweieinhalb-jährigen Zusammenarbeit und stellt einen konzeptuellen Fahrplan für Forschende, politische Entscheidungstragende, sowie Menschen aus der Praxis bereit. Die Arbeit regt dazu an, Nachhaltigkeitsstrategien neu zu denken - auf eine Art, die sowohl menschliche als auch ökologische Bedürfnisse berücksichtigt.

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