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Neue Veröffentlichung zur Vulnerabilität von Haushalten bei Hochwasser

11.12.2024

Jiachang Tu et al. untersuchten die räumlichen Muster der Haushalts-Vulnerabilität bei Überschwemmungen in Ho-Chi-Minh-Stadt.

Verteilung der vier Level von Vulnerabilität.

© Tu et al. 2024

Jiachang Tu, Andrea Reimuth, Nivedita Sairam, Heidi Kreibich, Antje Katzschner, Nigel K. Downes und Matthias Garschagen haben ihren Artikel Profiling households through a combined vulnerability and flood exposure index in Ho Chi Minh City, Vietnam im International Journal of Disaster Risk Reduction veröffentlicht. Ziel des Artikels ist es, Vulnerabilität von Haushalten in Ho-Chi-Minh-Stadt bei Überschwemmungen besser zu verstehen.

Tu et al. haben Indexe zu Haushalts-Vulnerabilität und Überschwemmungsgefahr entwickelt und miteinander kombiniert, um die räumlichen Muster von Überschwemmungsvulnerabilität zu untersuchen.

Der Kontext

Ho-Chi-Minh-Stadt ist in hohem Maße klimabedingten Gefahren wie Überschwemmungen ausgesetzt, was auf die rasche Verstädterung, die Geografie und den steigenden Meeresspiegel zurückzuführen ist. Obwohl das Risiko für Überschwemmungen steigt, haben sich frühere Studien kaum mit der Vulnerabilität auf Haushaltsebene befasst und soziale mit physischen Faktoren kombiniert betrachtet.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Erfahrung mit Überschwemmungen bestimmt nicht direkt die Vulnerabilität. Stattdessen spielen soziale Faktoren wie Gesundheit, Qualität von Behausungen, und wirtschaftliche Kapazität eine größere Rolle.
  • Urbane Haushalte weisen eine höhere Vulnerabilität auf und sind stärker Überschwemmungen ausgesetzt, wobei es erhebliche räumliche Unterschiede zwischen den Bezirken gibt.
  • Viele Haushalte nehmen eigenständig Anpassungen vor (z.B. Aufstockung des Fußbodens). Allerdings zeugen diese Maßnahmen von mangelnder institutioneller Unterstützung und unzureichendem Zugang zu Klimafinanzierung.

Die Forschung

Tu et al. haben zwei Indizes entwickelt, um die Wechselwirkung zwischen sozialer Vulnerabilität und physischer Hochwassergefährdung in Ho Chi Minh City besser zu verstehen:

  • Household Vulnerability Index (HVI): Der Index misst die soziale und wirtschaftliche Vulnerabilität von Haushalten anhand von sechs Unterkomponenten: sozioökonomisches Profil, Wissen und Fähigkeiten, Strategien zur Existenzsicherung, soziale Netzwerke, Gesundheit und Wohnqualität. Diese Faktoren bestimmen, wie gut Haushalte Hochwasserereignisse bewältigen und sich anpassen können.
  • Flood Exposure Index (FEI): Der Index misst die physische Gefährdung von Haushalten durch Hochwasser. Einbezogen werden Faktoren wie Höhe und Dauer des Hochwassers, die Geschwindigkeit mit der der Wasserpegel steigt, sowie die daraus resultierenden Schäden an Eigentum und Hausrat.

Anhand der Daten von 991 Haushalten in urbanen, peri-urbanen und ländlichen Bezirken haben die Autor*innen hierarchische Gewichtungen und geostatistische Analysen angewandt, um diese Indizes zu berechnen und ihre räumlichen Muster zu verstehen.

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