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Neue Veröffentlichung: MedECC Report zum Klimawandel in der Mittelmeerregion

03.12.2024

"Interlinking climate change with the Water - Energy - Food - Ecosystems (WEFE) nexus in the Mediterranean Basin"

Grafik aus dem MedECC-Report, in welchem die unterschiedlichen Methodologie-Typen dargestellt sind.

© Abu Hatab, A., López-i-Gelats, F., Cellura, M., El Bilali, H., Fader, M., 2024: Contributions of the WEFE nexus to sustainability. In: Interlinking climate change with the Water-Energy-Food-Ecosystems (WEFE) nexus in the Mediterranean Basin. [Drobinski, P., Rivera-Ferre, M.G., Abdel Monem, M., Driouech, F., Cramer, W., Guiot, J., Gattacceca, J.C., Marini, K. (eds.)]. MedECC Reports. MedECC Secretariat, Marseille, France, pp. 179-201

Der MedECC Special Report zum Thema "Interlinking climate change with the Water – Energy – Food – Ecosystems (WEFE) nexus in the Mediterranean Basin" wurde veröffentlicht. Die Publikation beschäftigt sich mit dem komplexen Zusammenspiel des WEFE-Nexus im Mittelmeerraum, insbesondere in Bezug auf den Klimawandel. Der Report stellt die zunehmenden Unsicherheiten in Bezug auf die Ressourcen Nahrung, Wasser, Energie und Ökosysteme heraus, die die Mittelmeerregion bedrohen - und wie Nexus-Ansätze helfen können, Lösungen zu finden.

Prof. Marianela Fader und Dr. Andrea Reimuth haben als Lead und Contributing Author zum Kapitel "Contributions of the WEFE Nexus to Sustainability" beigetragen: Sie haben anhand wissenschaftlicher Literatur unterschiedliche Methodologien untersucht, die von Forschenden für Nexus-Fragen herangezogen werden und eine Typologie dieser Ansätze erstellt. Sie haben drei Schlüsselkategorien identifiziert:

  • Transdisziplinäre Methodologien spielen eine große Rolle in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und Stakeholdern oder Organisationen. Ökonometrische Berechnungen beispielsweise sind eine wichtige Grundlage für Diskussionen mit Stakeholdern. Diese Methoden sind aufgrund ihres partizipativen Charakters wertvoll, allerdings weniger geeignet für vorraussagende, zukunftsorientierte Forschung.
  • Datenbasierte Methodologien wie beispielsweise Kosten-Nutzen-Analysen oder Matierialfluss-Analysen werden häufig für die Messung von Ressourcennutzen herangezogen. Diese Methoden erlauben es, (In-) Effizienzen zu identifizieren und Ressourcenmanagement entsprechend zu optimieren.
  • Modellierungsbasierte Methodologien ermöglichen Zukunftsprojektionen und sind eine wichtige Basis für Policy-Design und der Einschätzung von Ressourcen-Trade-Offs. Beispiele für solche Methoden sind Assessment Models, welche Interationen zwischen Nexus-Komponenten und Klima-Policies bewerten, und Impact Models (etwa LPJmL), die Konsequenzen von Handlungen und Entscheidungen innerhalb eines Systems auf ein anderes bewerten können und eine wichtige Rolle für Trade-Off-Bewertungen spielen.

Die Nexusforschung ist ein relativ junges Forschungsfeld und die Methodologien befinden sich entsprechend noch in einem Entwicklungs- und Optimierungsprozess. Es existieren zwar eine ganze Reihe an möglichen Methoden, die für Nexusfragen herangezogen werden können, allerdings ist keine dieser Methoden allein erschöpfend genug um alle Nexusfragen vollständig zu beantworten. Die Interdisziplinarität und Vielfalt von Nexus-Herausforderungen macht es erforderlich, dass Forschende sorgsam diejenigen Methoden auswählen, welche für ihre Forschungsfrage und den Forschungkontext geeignet sind.

Zum Report

Über MedECC

MedECC (Mediterranean Experts on Climate and Environmental Change) ist ein offenes Netzwerk von über 600 Wissenschaftler*innen aus 35 Ländern. Ihr Ziel ist es, Entscheidungsträger*innen im Mittelmerraum mit robusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterstützen und somit zu einer faktenbasierten Entscheidungsfindung beizutragen. Sie bilden eine Verbindung zwischen Forschung und Policy und stellen sicher, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich und umsetzbar sind und fördern so eine effektive und zielgerichtete Policyentwicklung auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene.