Die Nexus-Gruppe stellt sich vor: Dr. Christoph Jörges
14.11.2024
In dieser Serie stellen sich die Teammitglieder unserer Nexus-Forschungsgruppe in drei Fragen vor. Den Anfang macht Dr. Christoph Jörges.
14.11.2024
In dieser Serie stellen sich die Teammitglieder unserer Nexus-Forschungsgruppe in drei Fragen vor. Den Anfang macht Dr. Christoph Jörges.
Dr. Christoph Jörges ist seit März 2024 Teil der Arbeitsgruppe für Nexusforschung. Im Rahmen seiner Habilitation setzt er sich unter anderem mit den Themen Ernährungssicherheit und Landwirtschaft auseinander. Dafür arbeitet er vor allem mit hybriden Modellierungen: Er kombiniert Prozess- und datenbasierte Modelle, um beispielsweise frühzeitige Ertragsvorhersagen treffen zu können.
Was begeistert dich am Meisten an Deiner Forschung?
Ich arbeite jeden Tag an Themen, die relevant für die Gesellschaft sind. Wir müssen, vor allem in Bezug auf Klimawandelanpassungen, einen Weg finden, wie wir weiterhin zusammen auf unserem Planeten leben. Und mit meiner Forschung kann ich dazu einen Teil beitragen. Meinen Schwerpunkt setze ich dabei auf die Themen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit.
Ich mag es, mit Daten und statistischen Modellen zu arbeiten und so neue Informationen zu generieren. Wenn ich Datenanalysen kombiniere mit maschinellem Lernen und Prozessmodellierung, kann ich komplexe Prozesse auf unserer Erde simulieren und besser verstehen – das gilt für natürliche Prozesse und für menschengemachte. Ich nutze dafür auch gerne Fernerkundungsdaten, weil sie uns aus dem Weltraum wichtige Einblicke darin geben, was auf der Erdoberfläche passiert. Es spornt mich an, einen Beitrag zur Klimawandelanpassung zu leisten – besonders mit dem interdisziplinären geographischen Blick, den wir in unserer Arbeitsgruppe auf das Thema haben.
Wenn ein Forschungsprojekt nach Deinen Wünschen gestalten könntest, woran würdest du arbeiten wollen?
Forschung ist Teamarbeit. Und ich finde, interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit ist besonders gewinnbringend, weil man unterschiedliches Wissen zusammenführen kann. Das ist besonders wichtig, wenn es um komplexe Fragestellungen geht, die die Zukunft unserer Ernährung betreffen. Am liebsten würde ich eine große Feldkampagne durchführen, um meine Arbeit in der hybriden Modellierung zu kalibrieren und validieren. Vor allem bei der Arbeit mit Satellitendaten sind Felddaten notwendig. Durch meinen Hintergrund aus der Informatik liebe ich es mit statistischen Methoden Daten und dahinterliegende Prozesse zu analysieren – und dafür brauchen wir viele - und vor allem gute - Daten als Grundlage.
Welches häufige Missverständnis über Deine Forschung würdest Du gerne ausräumen?
Wir haben heute ein so zugängliches und umfangreiches Wissen über unseren Planeten wie noch nie zuvor. Dieses Wissen würde ausreichen, um fundierte Entscheidungen z.B. im Bereich Klimaschutz und nachhaltige Landwirtschaft zu treffen – und trotzdem setzen wir es nicht um. Aber wir können nicht immer warten, bis wir noch zuverlässigeres und noch eindeutigeres Wissen haben. In der Wissenschaft wird es immer Unsicherheiten geben und wir arbeiten hart daran, sie so gut wie möglich auszuräumen – aber manche Entscheidungen sind eben so drängend, dass wir sie heute schon treffen müssen, nach bestem Wissen und Gewissen.
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