06.03.2024 - 07.03.2024: Stakeholder-Workshop zur Bewertung von Anpassungsoptionen in Mumbai
08.03.2024
08.03.2024
Von Deepal Doshi
Am 6. und 7. März 2024 hielt das TRANSCEND-Team einen weiteren Workshop bei der Mumbai Metropolitan Regional Development Planning Authority (MMRDA) ab. Am ersten Tag diskutierten wir die Szenarien, die wir für die sozioökonomische Entwicklung Mumbais entwickelt haben, und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Anpassung an die jeweiligen Szenarien, aufbauend auf den Entwürfen, die wir in unserem ersten Stakeholder-Workshop bei der MMRDA mitentwickelt haben.
In diesem Blog werde ich mich auf den zweiten Workshoptag konzentrieren, der sich mit der Bewertung von Anpassungsoptionen befasste und für den wir eine Live-Umfrage mit der Online-Plattform „Mentimeter“ verwendeten. Ziel des Tages war es, akteursspezifische Standpunkte zu den Faktoren und Dimensionen zu verstehen, die bei der Bewertung von Anpassungsoptionen wichtig sind bzw. sein sollten. Zu Beginn gab Prof. Matthias Garschagen einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand und die verbleibenden Lücken bei der Bewertung von Anpassungsoptionen, gefolgt von einer Beschreibung des aktuellen multidimensionalen Bewertungsrahmens, der im IPCC-Bericht (IPCC 2022) verwendet wird, durch Deepal Doshi. Unser zweites Ziel war es, zu verstehen, wie verschiedene Akteure die Bedeutung der verschiedenen Dimensionen des IPCC-Machbarkeitsrahmens in der Realität bzw. normativ, für verschiedene Zeitschritte, d. h. jetzt und in der Zukunft, sowie für verschiedene Arten von Anpassungsoptionen wie physische Infrastruktur, natürliche/grüne Infrastruktur, institutionelle Veränderungen und hybride Maßnahmen wahrnehmen.
An den Sitzungen nahmen 12 Teilnehmer teil, hauptsächlich aus der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft (wie TISS, ORF und YUVA) sowie ein internationaler Partner der Entwicklungszusammenarbeit - die KfW-Entwicklungsbank, die mit dem MMRDA zusammenarbeitet. Die Diskussion zwischen den Teilnehmern warf interessante und wichtige Fragen für solche Bewertungen auf, zum Beispiel zur Wirksamkeit von Optionen in einer solchen Bewertung, zu Wechselwirkungen und Auswirkungen auf die Abschwächung und potenzielle Fehlanpassung sowie zur Erfassung des Potenzials widersprüchlicher Dimensionen auf verschiedenen Ebenen und bei verschiedenen Akteuren. Die Mentimeter-Umfrage ergab, dass die Teilnehmer bestimmte Faktoren identifizierten, die derzeit möglicherweise nicht in die mehrdimensionale Machbarkeitsbewertung des IPCC einbezogen werden - wie etwa die Langlebigkeit der Maßnahme (im Gegensatz zu schnellen Lösungen), das Potenzial von Zusatznutzen der Maßnahme (z. B. für die Abschwächung) oder die Möglichkeit von Fehlanpassungen. Außerdem wurde die Rolle der verschiedenen Dimensionen des IPCC-Durchführbarkeitsrahmens in unterschiedlichem Maße betont. Während beispielsweise die Umweltdimensionen in normativer Hinsicht am stärksten betont wurden, wurde ihnen in der Realität eine viel schwächere Rolle zugeschrieben. Dies offenbart eine große Kluft zwischen den Erwartungen der Teilnehmer und der wahrgenommenen Realität. Ein Akteur der Zivilgesellschaft wies auch auf die geophysikalische Dimension hin und schlug vor, dass die mangelnde Berücksichtigung auf eine erhebliche Lücke in der Datenverfügbarkeit zurückzuführen sein könnte. Die Teilnehmer führten eine ausführliche Diskussion über die Herausforderungen der Datenverfügbarkeit, der Datenerhebung und des Datenzugangs.
Interessanterweise fanden es die Teilnehmer schwierig, die Bedeutung der Dimensionen für das Jahr 2050 einzuschätzen, da dies ihrer Meinung nach zu weit in der Zukunft liegt. Ein beunruhigendes Ergebnis war die Kluft zwischen der gewünschten Berücksichtigung sozialer Aspekte und der erwarteten Berücksichtigung derselben in der Realität. Die Diskussion ergab ein gemischtes Bild, wobei die einen etwas optimistischer waren als die anderen. Ein Teilnehmer aus dem akademischen Bereich teilte jedoch auch mit, dass es aufgrund der dynamischen Entwicklung der sozialen Dimensionen schwierig sei, ihre Bedeutung im Jahr 2050 zu beurteilen. Schließlich profitierte der Workshop auch vom Beitrag eines Vertreters der KfW Entwicklungsbank, der die Perspektive eines internationalen Entwicklungspartners einbrachte. Insgesamt lieferten die Workshop-Sitzungen an Tag 2 wertvolle Erkenntnisse für zukünftige wissenschaftliche Bewertungsansätze von Anpassungsoptionen.